Jour Fixe Bildungstheorie: Vom Sinn und Eigen-Sinn allgemeiner Erwachsenenbildung

Allgemeine Erwachsenenbildung gewann ihr Selbstverständnis vor allem aus der tradierten Unterscheidung zwischen Bildung und Ausbildung und in der Abgrenzung zur beruflichen Erwachsenenbildung. Im Kontext der heute bildungspolitisch dominierenden Strategien zum lebensbegleitenden Lernen mit ihren Ansprüchen auf Steuerung, Standards, Evaluierung usw. verlieren diese Unterscheidungen (in durchaus zwiespältiger Weise) an Bedeutung.

Denn für allgemeine Erwachsenenbildung waren/sind immer auch freie, offene und politische Praxisformen bestimmend, die in radikalem Widerstreit stehen mit den neuen Steuerungsansprüchen. Diesen Eigen-Sinn allgemeiner Erwachsenenbildung behandeln wir in diesem Semester anhand theoretischer Konzepte und praktischer Beispiele: Erwachsenenbildung als gesellige Unterhaltung und als gemeinschaftliches Engagement, als ehrenamtliche Praxis in Gemeinden und Stadtteilen, als gelebte Philosophie der Praxis im Sinne Antonio Gramscis, als gemeinsames künstlerisch-kreatives Handeln, als Praxis selbstbestimmter Lerngemeinschaften usw.

Veranstaltungen

Konzept und Organisation:

Bettina Dausien: Professorin für Pädagogik der Lebensalter am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien.
Wolfgang Kellner: Leiter des Bildungs- und Projektmanagements im Ring Österreichischer Bildungswerke.
Daniela Rothe: Arbeitsbereich Bildung und Beratung im Lebenslauf, Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien.
Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen.