Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis "Kernthemen in interkultureller Philosophie"
Einführung in die interkulturelle Philosophie und „Young WiGiP“
Eine Einführung in die interkulturelle Philosophie zu geben, bedeutet, unweigerlich auf die Herausforderung zu stoßen, einer überwältigenden Vielzahl unterschiedlicher philosophischer Traditionen gegenüberzustehen. Also wie kann von Kernthemen der interkulturellen Philosophie gesprochen werden, wenn es ein endloses Sammelsurium an Kenntnissen oder Expertisen mehrerer Traditionen braucht, um das Inter in interkultureller Philosophie überhaupt zu ermöglichen. Dieser Umstand eröffnet zwar ein riesiges und inklusives Feld zum Philosophieren, macht jedoch interkulturelles Philosophieren zu einem schwer zugänglichen Bereich für Studierende. Daher trägt folgende Reihe auch den Namen „Kernthemen in interkultureller Philosophie“ und nicht „Die Kernthemen der interkulturellen Philosophie“, da es nicht das Ziel sein kann, den Begriff der interkulturellen Philosophie erschöpfend und final zu definieren. Es kann jedoch versucht werden, durch das Auswählen bestimmter Kernthemen ein Tor aufzustoßen, welches das breite Feld der interkulturellen Philosophie zugänglich macht.
Ziel dieser Workshopreihe ist es daher, Studierenden der Universität Wien und anderen Interessierten einen Zugang zu diversen außereuropäischen philosophischen Traditionen zu bieten. So soll anhand von gemeinsamer Textlektüre und -bearbeitung sowie einem einleitenden Vortrag ein Einstieg in die interkulturelle Philosophie geboten werden, der Teilnehmer*innen aktiv engagieren soll. Unter der Koordination der Initiative „Young WiGiP“ soll diese Reihe insbesondere Studierende ohne Vorwissen der jeweiligen Traditionen oder der interkulturellen Philosophie als solche ansprechen.
Um das zuvor genannte Inter wieder heranzuziehen, soll in den Sitzungen des Workshops immer eine Spannung oder Synergie zwischen einem Bereich und einer Tradition ausgeschöpft werden. Hans Schelkshorn wird eine Einführung in die Lateinamerikanische Philosophie mit Rücksicht auf die Diskurstheorie bieten. Dem entgegengesetzt wird Graham Parkes den Raum zwischen Umweltphilosophie und chinesischer Philosophie ergründen. Zuletzt wird Fabian Völker eine Einführung in die Indische Philosophie vor dem Hintergrund der Religionsphilosophie bieten.
Koordination: Pius Huber & Kassian Mitterer
Datum/Zeit | Veranstaltung |
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Fr. 21/03/2025–Sa. 22/03/2025 Ganztägig | Meine, Deine, unsere Vernunft? / My, your, our reason? Theologische Fakultät Senatssaal, Wien |
Di. 08/04/2025 18:30–20:30 | Hans Schelkshorn: Einführung in die Lateinamerikanische Philosophie Neues Institutsgebäude (NIG), Wien |
Näheres zur WiGiP:
Philosophieren ist nicht nur eine kulturelle Tätigkeit, es findet immer auch in einem kulturellenKontext statt. Einen solchen Kontext bot und bietet aber nicht bloß, wie generell angenommen, die okzidentale Kultur. Daher verstehen wir unter interkulturellem Philosophieren zunächst die Orientierung, philosophische Diskurse aus vielen verschiedenen Kulturen und Traditionen als gleichberechtigte Beiträge wahrzunehmen und zu respektieren.
Es reicht aber nicht, verschiedene Philosophien vergleichend nebeneinander zu stellen. Philosophische Diskurse unterschiedlicher Traditionen sind in einen offenen gemeinsamen Raum zu leiten – damit sie in einem Polylog ihre Unterschiede verstehen, einander verändern und gemeinsame Positionen entwickeln können. Das Projekt interkulturelles Philosophieren wird von der Annahme getragen, dass Probleme unserer heutigen Welt nur durch Beiträge aller betroffenen Kulturen und Traditionen gelöst werden können. Die WiGiP versteht sich als ein Forum eines solchen philosophischen Polylogs.
Veranstalter: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WIGIP) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK).