Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis: Aktuelle Herausforderungen für die Erwachsenenbildung: Krise, Krieg und Post-Corona

Erwachsenenbildung (EB) bietet mit ihren Angeboten zum lebensbegleitenden Lernen Möglichkeiten zum Erwerb von Wissen und Kompetenzen, zu Vernetzung und Kooperation. In ihrem Gemeinwesenbezug lädt sie Teilnehmer*innen ein, zu Akteur*innen bei der Weiterentwicklung von Gemeinden, Stadtteilen und der Gesellschaft zu sein. Erwachsenenbildung ist vielfältig, in ihren Themen, Zugängen wie auch in ihren Organisationsformen – gemeinnützig oder unternehmerisch organisiert, mit einer thematischen Spannbreite von Kultur und Bildung bis hin zu Nachhaltigkeit und Politik usw., getragen von haupt- und nebenberuflich sowie ehrenamtlich Tätigen, immer im Spannungsfeld von leistbaren Angeboten und Ressourcenknappheit. Gleichzeitig ist die Geschichte der Erwachsenenbildung zutiefst verbunden mit der Entwicklung von Demokratie und Rationalität.

 

Eine besondere Stärke der EB besteht in ihrer Fähigkeit, flexibel, schnell und kompetent auf neue gesellschaftliche Herausforderungen und Krisen bzw. akute Lernbedarfe reagieren zu können. Mit der aktuellen Anhäufung von Krisen stellen sich aber selbst für die krisenerprobte EB ganz neue Herausforderungen: angesichts des Krieges in der Ukraine, der Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der akuten Klimakrise usw. Wie positioniert sich die Erwachsenenbildung im Spannungsfeld von Forderungen von Politik und Gesellschaft (z.B. für „Upskilling“ für den Arbeitsmarkt Sorge zu tragen oder Wissenschaftsskepsis entgegenzuwirken) und den begrenzten Einflussmöglichkeiten auf bestimmte Sphären der Gesellschaft? Wie schlagen sich gesellschaftliche Widersprüche in der EB nieder?

Am Beispiel zweier Verbände der allgemeinen Erwachsenenbildung, dem Verband Österreichischer Volkshochschulen und dem Ring Österreichischer Bildungswerke, diskutieren wir, wie es der allgemeinen EB gelingen kann, trotzdem und immer wieder Bildungs- und Lernräume zu eröffnen, Freiwilliges Engagement zu unterstützen und Beiträge zu zivilgesellschaftlicher Entwicklung und Resilienz zu leisten.

Im SoSe 2023 diskutieren wir im Jour Fixe mit Vertreter*innen der Bundesverbände und Landesverbände, sowie mit Erwachsenenbildner*innen, die in der Programmplanung tätig sind.

https://www.facebook.com/JourFixeBildungstheorie

Konzept und Organisation:

Genoveva Brandstetter: pädagogische und wissenschaftliche Leitung im Ring Österreichischer Bildungswerke
Barbara Litsauer: Generalsekretärin des IWK, Lektorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien
Amos Christopher Postner: Universitätsassistent am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien
Stefan Vater: wissenschaftlicher Mitarbeiter der Pädagogischen Arbeits- und Forschungsstelle des Verbands Österreichischer Volkshochschulen
Veronika Wöhrer: Professorin für Bildung und Ungleichheit am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien

Der Jour fixe Bildungstheorie | Bildungspraxis: Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation zwischen Erwachsenenbildung und Universität, in der das Theorie-Praxis-Verhältnis der Erwachsenenbildung als lebendiger Diskurs gepflegt wird. Im Zentrum der Diskussions- und Vortragsabende, Expert*innengespräche und Workshops – an vier bis fünf Terminen pro Semester – stehen offener Austausch, Perspektivenwechsel, theoretische Reflexion und Kritik. Die Reihe ist offen für alle Interessierten.

Veranstaltungsreihe organisiert von:
Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien
Ring Österreichischer Bildungswerke
Verband Österreichischer Volkshochschulen
Institut für Wissenschaft und Kunst