Tagung Museum und Ethik, 16.–17.10.

Geht es um Fragen der Museumsethik, kreist die Debatte vor allem um den Umgang mit menschlichen Überresten oder Kulturgütern, die im Rahmen von Gewaltregimen unrechtmäßig angeeignet wurden. Genauso relevant ist aber die Frage, wie sensible Sammlungsbestände in Ausstellungen präsentiert werden können.
Im Rahmen der Tagung soll neben den evidenten Formen der Gewalt auch die von Museen ausgeübte epistemische Gewalt, die sich in hegemonialen Formen musealer Wissensproduktion manifestiert, zur Debatte stehen. Ethische Überlegungen setzen nicht erst bei der Unterwerfung von Körpern und der Aneignung von Objekten ein, sondern bereits bei den wissenschaftlichen und ideologischen Konzepten, auf denen die Institution Museum gründet und die die alltäglichen Museumspraktiken durchdringen.

Datum: 16. & 17.10. 2015
Ort: Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 5–8, 1080 Wien

Programm

Abstracts (PDF, 72kB, Stand 1.10.)

FREITAG, 16.10.

  • 9.00–9.30 Uhr: Begrüßung und Eröffnung: Matthias BEITL (Volkskundemuseum), Regina WONISCH (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
  • 9.30–10.30 Uhr: Right, Wrong and the In-between: The New Museum Ethics: Janet MARSTINE (University of Leicester, UK)
  • 11.00–12.00 Uhr: Sensible Sammlungen. Wege aus dem Depot: Margit BERNER (Naturhistorisches Museum Wien), Anette HOFFMANN (University of Capetown), Britta LANGE (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • 12.00–13.00 Uhr: Ethische Herausforderungen in der ethnographischen Museumswelt: Barbara PLANKENSTEINER (Yale University Art Gallery, New Haven, USA)
  • 14.30–15.30 Uhr: Collaborative Museology and the Ethnographic Archive: An Ethical Imperative: Paul BASU (University of London)
  • 15.30–16.30 Uhr: Das Unerträgliche denken: Felicitas HEIMANN-JELINEK (xhibit, Wien)
  • 17.00–19.00 Uhr: Ethische Fragen im Umgang mit Fotografien in Sammlungen und Ausstellungen.
    Museumslabor mit Herbert JUSTNIK (Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien)

SAMSTAG, 17.10.

  • 10.00–11.00 Uhr: Angst und Tod im Museum: Karl-Josef PAZZINI (Universität Hamburg)
  • 11.00–12.00 Uhr: Tote ausstellen? Vom Leben der Toten zwischen den Disziplinen: Liselotte HERMES DA FONSECA (Universität Lüneburg)
  • 13.30–14.30 Uhr: “Die Repatriierungen menschlicher Überreste aus den Sammlungen Reischek und Pöch. Restitutionszeremonien im Vergleich”: Estella WEISS-KREJCI (Österrechische Akademie der Wissenschaften)
  • 14.30–15.30 Uhr: Dead Images – An Arts-based Research on Sensitive Collections, Their Handling, Exhibiting and Negotiating: Tal ADLER, Anna SZÖKE (Akademie der bildenden Künste, Wien)

Konzept und Koordination: Regina Wonisch

Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung per E-Mail gebeten: iwk@iwk.ac.at