Eine Reihe von sozialwissenschaftlichen Texten, methodischen Ansätzen, Programmen und Vorhaben der Vergangenheit, die verdrängt oder allenfalls entstellt worden sind, sollen rekonstruiert, diskutiert und auf ihre aktuelle Bedeutung hin untersucht werden. Dies reicht von Erinnerungen an undogmatischen Marxismus, Psychoanalyse, Vernüpfung von Natur- und Gesellschaftswissenschaft, bis hin zur wissenschaftlichen Weltauffassung des Wiener Kreises, der Frankfurter Schule und neueren soziologischen Erklärungen etwa der Funktionen des Bildungswesens …
Dem Institut für Wissenschaft und Kunst ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, sowohl das wissenschaftliche Denken in der Tradition von Ernst Mach und des Wiener Kreises als auch die Denkweisen des Frankfurter Instituts für Sozialforschung zu behandeln, wobei das Besondere darin liegt, dass sie nicht als dogmatisch völlig gegensätzliche Strömungen (Stichwort: “Positivismusstreit”), sondern als in ihrem gesellschaftlichen Wirken (und auch in ihren Intentionen) strukturell verwandte, ja zum Teil übereinstimmende Strömungen analysiert wurden.
Freitag, 14.10.2016, 15.30-19.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien
Gerhard Scheit: Adornos Marginalien zu Theorie und Praxis der Gegengewalt
Karl H. Müller: Die Attraktivität von Gegensätzen: Wiener Kreis, Frankfurter Schule und Konstruktivimus
Johann Dvořák: Kein Positivismusstreit in Wien: Theodor W. Adorno, Guido Adler, Kurt Blaukopf und die musikalische Moderne
Johann Dvořák: Univ.-Doz., Politikwissenschaftler und Historiker. Karl H. Müller: Sozialwissenschafter, Präsident der Heinz von Foerster-Gesellschaft. Gerhard Scheit: freier Autor und Publizist, Wien