Thema: „Übersetzen“
Koordination: Gabriele Münnix, Bianca Boteva-Richter, Tony Pacya, Hans Schelkshorn
Wiener Forum interkulturellen Philosophierens
Das Forum, das seit 2017 von der Wiener und der allgemeinen Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (WiGiP und GIP), gemeinsam mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst Wien (IWK) organisiert wird, ist ein Ort des regelmäßigen Austauschs und der Diskussion über Fragen aus dem Bereich der interkulturellen Philosophie.
Das Forum findet jährlich in Form eines zweitägigen Workshops statt. Am ersten Tag steht jeweils ein Thema im Zentrum der Diskussion; am zweiten Tag können unterschiedliche Projekte und Thesen vorgestellt werden. Das Forum versteht sich auch als Begegnungsort zwischen den verschiedenen Generationen interkulturell orientierter Philosoph_innen.
Drittes Forum 2019
Termin: 22.–23. Februar 2019 (jeweils 9:00–17:00 Uhr)
Zum Programm
Erster Tag: »Kulturen übersetzen/Translating Cultures«
Koordination:
Dr. Gabriele Osthoff-Münnix (ehem. Universität Münster/Innsbruck)
Dr. Bianca Boteva-Richter (WiGiP/Polylog-Zeitschrift f. interk. Philosophieren) unter Mitwirkung von Sool Park (München)
Spätestens seit dem »translational turn« in den Kulturwissenschaften fällt das Augenmerk auf die Tatsache, dass Über-Setzen nicht nur eine philologische Übertragung von Bedeutung zwischen verschiedenen Sprachen ist, mit der man fremde Denkinhalte dem Verstehen erschließt. Es handelt sich vielmehr immer auch um Transferleistungen zwischen verschiedenen Kulturen, die unter anderem auch mit je verschiedenen Sprachstrukturen zusammenhängen. Wie denkt man anders in Sprachen ohne Kopula; wie denkt man anders (und weshalb?) in Sprachen, in denen wir die Kategorien Subjekt und Prädikat nicht so, wie sie uns geläufig sind, finden? Und damit zusammenhängend die Frage, wie kann man philosophische Inhalte, Texte oder Begriffe in der notwendigen Tiefe übertragen, sodass nicht nur der Sinn, sondern auch die darin verborgene kreative Leistung offenbart werden können?
Übersetzungen dienen, wie allgemein bekannt, nicht lediglich dazu, irgendwelche Texte zu übertragen. Sie verhelfen unbekannte Texte, Themen und AutorInnen kennen zu lernen, zeigen ihre Lebenswirklichkeit und präsentieren diese einem größeren Fach-Publikum. In dieser Hinsicht sind sie absolut notwendig, doch viel zu selten werden die Fragen gestellt: Wer übersetzt was und für wen? Und kann man Kulturen überhaupt ineinander übersetzen?
Die Reflexion verschiedener Philosophien der Übersetzung erweitert das interkulturelle Verstehen um eine Tiefendimension, die die Konzepte interkultureller Kommunikation eher selten wahrnehmen, denn es geht um metaphysische Prämissen jeweiliger Weltsicht, deren Reflexion dem besseren Verständnis anderer Kulturen aufhelfen kann. Die Tagung soll viel Raum zum gemeinsamen Nachdenken geben. Die Thesen der ReferentInnen werden den Teilnehmern daher vorab zugehen.
Zweiter Tag: »Gegenwärtige Themen einer interkulturellen Philosophie«
Koordination:
Dr. Tony Pacyna (Universität Wien)
a.o. Prof. DDr. Hans Schelkshorn (Universität Wien)
Organisatorische Hinweise
Organisatorische Rückfragen und Anmeldung zur Teilnahme am Forum ohne Vortrag (bis 30.1. 2019) jeweils an: johann.schelkshorn@univie.ac.at
Das Wiener Forum interkulturellen Philosophierens kann weder Fahrt- und Nächtigungskosten noch Honorarkosten übernehmen.