Hans Karl Peterlini: Erinnern und Sprechen in der Migrationsgemeinschaft

Datum/Zeit
​Do 10/11/2016
19:00–21:00

Ort
Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien

Typ
Vortrag

Der Beitrag lotet den Zusammenhang zwischen Erinnerungskultur und politischer Teilhabe aus. Sprechen dürfen ist nach Hannah Arendt eine “unerlässliche Vorbedingung politischen Handelns”. Solches “Sprechen dürfen” wird in Integrationsdiskursen meist auf ein möglichst rasches Lernen der Sprache des Ziellandes verengt. Diese Sprachkompetenz kann aber völlig unzureichend sein, “um Sätze zu bilden, auf die gehört wird”, da “soziale Akzeptabilität nicht auf die Grammatikalität” beschränkt sei (Bourdieu). In diesem Sinne ist “soziale Akzeptabilität” daraufhin zu untersuchen, worüber überhaupt gesprochen werden darf, welche Erinnerungsnarrative in der Migrationsgesellschaft das Sprechen bestimmen und damit auch Öffnungen und Schließungen gegenüber Migrantinnen und Migranten regulieren.

Hans Karl Peterlini: Professor für Allgemeine Pädagogik und interkulturelle Bildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.