Formale – zu einem anerkannten Abschluss führende – Erwachsenenbildung teilt eine zentrale Eigenschaft mit dem Erstausbildungssystem: Sie verspricht Lebenschancen, räumt neue Optionen für soziale Mobilität im Erwachsenenalter ein. Wie sich im Vergleich der Situation in Österreich mit anderen Ländern zeigen lässt, unterscheiden sich Gesellschaften deutlich darin, wie formale Weiterbildung institutionalisiert ist und welche Spielräume im Erwachsenenalter bestehen, via Bildung soziale Mobilität zu unterstützen. Die Geschichte gesellschaftlicher Kämpfe um den “Aufstieg durch Bildung” ist tief in die Angebote formaler Erwachsenenbildung eingeschrieben. Der Vortrag stellt ausgewählte Ergebnisse eines umfassenden, international vergleichenden Forschungsprojekts (6. EU-Forschungsrahmenprogramm) vor, in dem Teilnahmestrukturen und Institutionen formaler Erwachsenenbildung in 13 europäischen Ländern untersucht wurden. Im Anschluss daran werden drei Publikationen vorgestellt, die auf Basis des Projekts entstanden sind: Ellu Saar, Odd Bjorn Ure, John Holford (Hg.): “Lifelong Learning in Europe: National Patterns and Challenges” (Cheltenham 2013); Sheila Riddell, Jörg Markowitsch, Elisabeth Weedon (Hg.): “Lifelong Learning in Europe: Equity and Efficiency in the Balance” (Bristol 2012); Günter Hefler: “Taking Steps – Formal Adult Education in Private and Organisational Life” (Wien 2013).

Günter Hefler: Senior Researcher und Projektleiter bei 3s in Wien.

Jörg Markowitsch: Gründer von 3s und bis 2008 Geschäftsführer.