Konstituierende Sitzung: Arbeitsgemeinschaft Forschungspolitik

Datum/Zeit
​Do 28/03/2019
17:00–19:00

Ort
IWK

Typ
Tagung

Unmittelbar nach dem Wahlsieg der SPÖ wurde 1970 erstmals in der Geschichte Österreichs ein eigenes Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung eingerichtet, mit dessen Leitung die frühere Wissenschaftssprecherin im Parlament Dr. Hertha Firnberg betraut wurde, die dieses Amt erfolgreich bis 1983 ausgeübt hat. Damit stand im Rahmen der von der Regierung Kreisky eingeleiteten Reformpolitik erstmals auch für die Forschungspolitik an der Schnittstelle zwischen Wirtschafts-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik ein wirksames Instrument für die Modernisierung und Demokratisierung der Universitäten und der außeruniversitären Forschungsinstitutionen zur Verfügung.

Die vom Vorstand des IWK gegründete Arbeitsgemeinschaft Forschungspolitik hat die Aufgabe übernommen, die wichtigsten hochschul- und forschungspolitischen Konzepte und Programme von 1970 bis 2000 zu analysieren und mit den gegenwärtig vorherrschenden Trends in der Wissenschaftspolitik zu vergleichen. Im Sommersemester 2019 sollen zunächst von Zeitzeugen und wesentlichen Mitgestaltern wichtige Etappen und Ergebnisse der Forschungspolitik von der Gründerzeit bis zur Wende 2000 in Einzelvorträgen mit folgenden thematischen Schwerpunkten beleuchtet werden:

  • Leitbilder, Konzepte und Strategien im Spannungsfeld zwischen erkenntnis-orientierter und ergebnisorientierter Forschung
  • Strukturelle Reformen der österreichischen F&E-Organisation (universitärer, außeruniversitärer und internationaler Sektor)
  • Strukturreformen in der F&E-Förderung (Bund, Länder, Gemeinden, Fonds)

Da im Jahr 2020 das fünfzigjährige Jubiläum der Gründung des Wissenschaftsministeriums bevorsteht, ist beabsichtigt, im kommenden Jahr auf Basis der in der Arbeitsgemeinschaft gewonnenen Erkenntnisse und Materialien einen Sammelband des IWK mit dem Titel „50 Jahre Wissenschaftsministerium“ herauszugeben. Außerdem ist daran gedacht, unter Einbeziehung von weiteren im Wissenschaftsbetrieb tätigen Betroffenen und Studierenden die Arbeitsgemeinschaft zu einer Plattform für die Formulierung von wissenschaftspolitischen Forderungen an eine pluralistische und emanzipatorische Forschungspolitik auszubauen, die sich nicht ausschließlich an wirtschaftlichen Verwertungsinteressen orientiert.

Die konstituierende Sitzung findet am 28. März 2019 um 17:00 im IWK statt. Um persönliche Anmeldung beim Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Sekt.-Chef i.R. Dr. Norbert Rozsenich wird gebeten, entweder per E-Mail an norbert.rozsenich@ifac-austria.at oder per SMS an +43 680 300 99 48. Alle weiteren Sitzungen, bzw. Vorträge finden in der Regel einmal pro Monat statt. Die Folgetermine werden in der konstituierenden Sitzung festgelegt.

Literaturhinweis: Norbert Rozsenich: „Forschungspolitische Konzepte in Österreich von 1970 bis zur Gegenwart“, in: Staat, Universität, Forschung und Hochbürokratie in England und Österreich im 19. und 20. Jahrhundert, Schriftenreihe des Instituts für Wissenschaft und Kunst, Band 1, Herausgeber Johann Dvořák, Internationaler Verlag der Wissenschaften, ISBN 978-3-631-50286-0, Frankfurt am Main 2008