Anna Böhmerwald – Fürsorgerin in der Hilfsstelle für nicht-arische Katholiken und ihre Emigration in die USA 1948

Datum/Zeit
​Mo 15/05/2023
18:30–20:30

Ort
IWK

Typ
Vortrag

Anne-Marie Kendra und Irene Messinger: Anna Böhmerwald. Fürsorgerin in der Hilfsstelle für nicht-arische Katholiken und ihre Emigration in die USA 1948.

Von neuen Perspektiven auf Familiengeschichte und bewegenden Momenten der Forschung können die beiden Vortragenden anhand dieser Biographie berichten: Anna Böhmerwald (1898, Wien – 1964, New York) engagierte sich von Beginn an bei der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nicht-arische Katholiken. Diese unterstützte während des Nationalsozialismus die in Wien versteckt lebenden Juden und Jüdinnen, die zum katholischen Glauben konvertiert waren, wie auch sie selbst und ihr Mann Maximilian. Die Familie mit dem damals 14-jährigen Sohn Hans wurde 1941 deportiert, und in verschiedenen Arbeits- und Konzentrationslagern inhaftiert, Maximilian Böhmerwald wurde ermordet. Nach der Befreiung 1945 kehrte Anna Böhmerwald nach Wien zurück, und ging 1948 gemeinsam mit ihrem Sohn in die USA. Als Familiennamen wählten sie Wald und erwähnten nie etwas über ihre jüdische Herkunft. Auch die Autobiographie von John Wald spart dies aus. Die Kinder von John Wald wuchsen im Glauben auf, ihre Familie wäre immer schon katholisch. Erst durch den Austausch mit der Forschung zur Fürsorgetätigkeit von Anna Böhmerwald konnte dieser Teil der Familiengeschichte ergänzt werden. Gemeinsam reflektieren sie diesen Prozess, in Anwesenheit weiterer Nachkommen aus den USA.

Vortrag in Englisch und Deutsch.

Anne-Marie Kendra, Enkelin von Anna Böhmerwald / Wald
Irene Messinger, Professorin (FH) an der FH Campus Wien, Dep. Soziale Arbeit, Forschungsprojekt Verfolgung und Widerstand von Fürsorgerinnen 1934, 1938

Anne-Marie Kendra and Irene Messinger: Anna Böhmerwald as the social worker of Help Center for Non-Aryan Catholics and her Emigration to the USA 1948.

The two presenters can tell of new perspectives on family history and moving moments in research based on this biography: Anna Böhmerwald (1898, Vienna – 1964, New York), the only survivor of the Archbishop’s Aid Office for Non-Aryan Catholics, supported the last Jews who remained in Vienna, often in hiding, and who had converted to the Catholic faith, as did she herself and her husband Maximilian. The family with their then 14-year-old son Hans was deported in 1941 and imprisoned in various labor and concentration camps, Maximilian Böhmerwald was murdered. After the liberation in 1945, Anna Böhmerwald returned to Vienna, and in 1948 went to the USA together with her son. They chose Wald as their surname and never mentioned anything about their Jewish origins. John Wald’s autobiography also omits this. John Wald’s children grew up believing their family has always been Catholic. It was only through exchanges with research on Anna Boehmerwald’s welfare work that this part of the family history could be added. Together they reflect on this process, accompanied with some more descendants.

Lecture in English and German.

Anne-Marie Kendra, Granddaughter of Anna Böhmerwald / Wald
Irene Messinger, Professor (FH) at the FH Campus Vienna, Dep. Social Work